Schachfreunde Burg von 1966 e.V.

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Ein Verein besteht aus Mit-glieder-n, welche nicht zwangsläufig über ihre Identität als SchachspielerInnen diesem angehören müssen (z.B. Ehrenmitglieder). Gesetzt dem Fall, ein Verein hat seine Geschichte, in der die Mitglieder (Personen und SchachspielerInnen) die Epochen darstellen, so ist die Stimme des Vereins nicht nur der Vorstand, sondern auch jedes einzelne integrierte Mitglied.

Analysieren wir einmal ganz genau, wie es sein kann, dass man sich über den Erfolg eines Vereinsmitglieds freuen kann, obwohl man scheinbar gar nichts dazu beigetragen hat. Wer nimmt also an diesem Profit teil? Dazu ein aktuelles Beispiel: Unsere Jugendmannschaft ist in der abgelaufenen Saison in die Jugendbundesliga aufgestiegen. Man ahnt es vielleicht schon an der Sprache. Denn mit diesem Satz ist ein Besitzanspruch ausgedrückt. Wem gehört die Jugendmannschaft? Weder mir, noch den Jugendspielern. Sie gehört dem Verein. Lokalisiert ist sie hauptsächlich bei den jugendlichen Vereinsmitgliedern. Wer spricht also über unsere Mannschaft? Der Verein. Jede Person, die sich in einen Verein integriert, erhält auch dort eine neue Identität. Das verändert die Optik. Der Verein interessiert sich für seine Mitglieder. Daher schaut man bei den Ergebnissen der Vereinsmitglieder, ob Ligen oder externe Turniere, genauer hin. In Wirklichkeit ist es somit nicht der Schachspieler, der sich über den Erfolg freut. Schließlich sind es seine Kontrahenten. Es ist der Verein, der den Profit wahrnimmt. Man achte in Zukunft auf das Sprechen, wenn es zum Beispiel heißt: "Ich spiele bei einem Bundesligisten." Der Profit wird zur Schau gestellt und angelegt, damit er Zinsen abwerfen kann. Vielleicht redet man noch in zehn Jahren darüber – aber immerhin darf man darüber reden.

Warum ist nun also der Erfolg von anderen der eigene? Sich einem Verein anzuschließen, bedeutet zwar, Freiheitsgrade einzuschränken, indem man dem Verein bei sich eine Stimme gibt, andererseits bedeutet es auch, neue Marktsegmente zu erschließen. Überall, wo man Zeit einsetzt, erhebt man auch meistens einen Besitzanspruch. Ein Jugendwart spielt zwar nicht mit, wird aber durch den Erfolg der Mannschaft ebenfalls bestätigt. Seine Jugendarbeit hat sich sozusagen gelohnt, indem nun die Mannschaft, die dem Verein gehört, dem Jugendwart diesen Erfolg mittelbar über seine Vereinsmitgliedschaft zuschreibt. Dabei ist es nicht entscheidend, ob unser Jugendwart durch seinen passiven Status einen Migrationshintergrund besitzt. Vielmehr wird er sich mehr über den Erfolg freuen als jemand, der weniger dafür gearbeitet hat. Noch einmal: Es ist nicht der Schachspieler, der am Erfolg seiner Kontrahenten teilnimmt.

 

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