Schachfreunde Burg von 1966 e.V.

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Was ist gut? Nach den bisherigen Schlüssen alles, was der Profitmaximierung dienlich ist: Siegen tut einem gut, Verlieren aber auch, solange die Niederlage den persönlichen Besitz bestätigt oder gar erhöht. Eine starke Niederlage gegen einen starken Gegner gewinnt Erfahrung. Gut für den Schachspieler ist aber auch, wenn seine Vereins- oder auch Verbandsarbeit zum erfolgreichen Bewähren des Vereins/Verbandes beiträgt.

Was ist schlecht? Alles, was das Leistungsvermögen inhibiert, vermindert oder dessen Existenz gar völlig abstreitet. Seine Ziele komplett zu verfehlen, gleicht einer Bankrott-Erklärung. Der Satz „Ich hör‘ auf mit Schach“ ist nichts anderes, als dass die Person bestreitet, dass sie als Schachspieler noch einen Nutzen hat.

Woher stammt das moralische Urteilsvermögen des Schachspielers/in? Aus der Lebensgeschichte der Personen, welche sich maßgeblich aus der Erziehung ergibt. Von Anfang an mit Zielen konfrontiert zu sein, die man im Laufe seiner Karriere abbezahlen muss, prägt den Habitus und definiert seine Moralvorstellungen. Eine radikale Moral urteilt ausschließlich im Schachspiel selbst und nur nach Sieg oder Niederlage. Jeder Sieg ist gut. Jede Niederlage ist schlecht. Zwei Remisen sind eine Niederlage.

Die Konsequenz kann einerseits sein, dass die Schulden tatsächlich bedient werden können, andererseits ist ein solches Renditestreben auch ziemlich risikoreich und ein Zweck an sich: Es müssen laufend neue Schulden aufgenommen werden.

Was ist eine gesunde Moral? Eine Moral, die nicht nur auf Wachstum des Leistungsvermögens setzt, sondern auch womit die Schachspieler alles Krankhafte von sich fernhalten. Man beobachtet diese schon am Euphemismus des Spielers: „Ich habe zwar verloren, aber viel dazu gelernt. Nächstes Mal weiß ich, dass ich meinen Gegner schlagen werde.“ Gesund ist diese Moral deswegen, weil die Person den Schachspieler nicht als eine misslungene Epoche ansieht, wie eine Krankheit. Eine pessimistische Einstellung gegenüber dem Schach ist ein deutliches Symptom für eine degenerierende Gesundheit des Schachspielers/in. Betrachten wir noch einmal den Satz: „Ich hör‘ auf mit Schach“, so wird deutlich, dass da jemand gestorben ist.

 

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