Schachfreunde Burg von 1966 e.V.

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Nach den bisherigen Ausführungen könnte es zu Verunsicherungen gekommen sein über den Sinn und Zweck eines Vereins. Wenn Ziele generell die Gefahr implizieren, dem Vereinsleben zu schaden, wie überleben Vereine dann? Übertragen wir einmal den Charakter von Zielen: das etwas einem fehlt, auf den Moment einer Vereinsgründung. Sicherlich kann man sagen, dass die Gründerväter und -mütter das Ziel hatten, den Verein zu gebären, weil ihnen etwas fehlte. Dies würde jedoch das Wort überstrapazieren, weil ihr Wunsch nach Vereinsidentität keine wirklichen Entscheidungsalternativen in Aussicht stellte (keine anderen Ziele), sondern vielmehr autopoietisch Notwendigkeiten folgte, die bereits im Lernen von Schach beginnen. Zu sagen, die Vereingründer hatten das gemeinsame Ziel, einen Verein zu gründen, ist an dieser Stelle unhaltbar.

Um in der Pseudo-biologischen Sprache zu bleiben; so war es der immanente Trieb des Vereinswesens, das die Gelegenheit sah, sich selbst zu verwirklichen. Es besitzt kein konkretes Ziel, keine Schuld mit sich selbst, sondern ist ausschließlich auf Selbsterhaltung spezialisiert.

Wie ist es möglich, dass ein Verein sich selbst erhalten kann? Selbstverständlich benötigt er Körperteile, die bereit sind, für ihn zu arbeiten. Die SchachspielerInnen bieten sich an und fragen sich gleichzeitig als MitgliederInnen nach. Ein eigenes Gedächtnis mit einer eigenen Sprache sorgen dafür, dass die MitarbeiterInnen sich auch verstehen können.

Die Selbsterhaltung des Vereinswesens funktioniert jedoch nicht über planwirtschaftliche Aktivitäten der Mitglieder. Das Wachstum geschieht vielmehr mit Überraschungen und einer guten Verdauung. Das, was als Zielsetzung interpretiert wird, sind vielmehr Notwendigkeiten, die sich aus dem Verdauungsprozess ergeben. Wer eine gesunde Verdauung hat, der weiß auch, an was er sich herantrauen kann. Es ist aber nicht seine Verpflichtung, sein Medikament es auch tun zu müssen.

Dieses Gefühl der Verdauung sorgt für den Geschmack im Vereinswesen, indem es instinktiv versteht, was er zu sich nehmen muss, um gesund zu bleiben. Jedoch ist es gefährlich, diesen Geschmack von einer zentralen Instanz regulieren zu lassen, insbesondere weil ein Vereinsunternehmen ebenso eine Feldformation aufweist mit divergenten Sprecherpositionen (heterogene Kapitalverteilung). Es finden ständig philosophische Auseinandersetzungen um die "Wahrheit" des Vereinswesens statt. Was aber nicht vergessen werden darf: Ein gesunder Zustand wird sich um sein Wachstum keine Sorgen machen können, denn alles, was gesund ist, besitzt auch die Möglichkeit, neues Leben schenken zu können. Das ist sein eingefleischter Wille, seine Vision?

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