Schachfreunde Burg von 1966 e.V.

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ljem2009

Die LJEM 2009 sind heute zu Ende gegangen. Im lang erwarteten größten Schleswig-Holsteinischen Jugendturnier messen sich schon seit Jahren die besten Jugendspieler des Landes. Die Schachfreunde Burg stellten mit Luisa (U10) und Hendrik Janke (U12), Jan Hennig (U14 Vormeister), Lars Nonnenmacher (U18 Meisterklasse), Philipp Schramm (U18 VM) und meiner Wenigkeit (U25 Open) insgesamt 6 Teilnehmer. Eine weitere Burger Teilnehmerin wollte nicht für uns starten, aber dazu später mehr. Zwar war die U18 Meisterklasse, in der auch der Landesjugendmeister gekürt wird, lange nicht so gut besetzt wie vor 2 oder 3 Jahren, aber Isaak Falke(Elmshorn) hat sich dieses Jahr den Titel gesichert. Das Abschneiden der Burger Teilnehmer war eher unter den Erwartungen. Die Zeiten, in denen wir die oberen Plätze in den Nachwuchsklassen U10/U12 belegten, scheinen wohl erst einmal vorbei zu sein. Unsere größte Hoffnung Hendrik landete am Ende nur auf einem 11ten Platz, zeigte sich aber hochmotiviert. Das ist wichtig. Seine Schwester Luisa konnte bei ihrer ersten Turnierteilnahme 4 Siege sammeln und belegte in der U10 Platz 36 von 46 Teilnehmern. Jan verlor die letzten beiden Spiele und sackte so noch auf Platz 27 ab (59 Teilnehmer). Philipp verlor zwischenzeitlich 3 Spiele und wurde 12ter (18 Teilnehmer). Ob Lars mit 3 Punkten und einem 7ten Platz die Meisterklasse halten kann, ist noch fraglich. Im U25 Open, welches ich spaßeshalber aufgrund der Spielpraxis spielte, wurde ich 7ter.

 

Die LJEM war rundum gelungen und gut organisiert. Meine Erfahrungen mit abschließendem Fazit fasse ich in diesem Bericht zusammen.

 


Am Ostermontag ging es endlich los.
Hochmotiviert reisten wir zu viert (Lars, Jan, ich und Betreuer Thomas) an. Philipp hatte noch „was zu erledigen“, wollte aber rechtzeitig zur ersten Runde erscheinen. Was auch immer. Er schaffte es aber nicht und verlor daher kampflos.
Während der Fahrt nach Neumünster konnten wir Jan dazu überreden, in der Jugendherberge zu übernachten, um so ein Burger Domizil zu beziehen. Dort angekommen erwartete uns aber der erste Schrecken. Wir erfuhren, dass die Jugendherberge überbucht ist- was mich ehrlich gesagt wundert bei dem Essen, was man dort bekommt. Kuscheln war also angesagt. Unser Zimmer teilten wir vorerst mit 4 äußerst „sympathischen“ Uetersenern, die erstmal darüber diskutieren mussten, weshalb man 4 Zimmerschlüssel, die sie besessen haben, teilen sollten. Nach einigem Hin und Her bekamen wir letztendlich unser eigenes Burgzimmer.
In der ersten Runde spielte wie gewohnt die obere Hälfte gegen die untere. In einem verkorksten Sizilianer konnte ich durch aktiveres Figurenspiel gegen Mark Johnson gewinnen. Jan stellte völlig überraschend einen Turm im Endspiel ein und verlor daher gegen einen DWZ schwächeren Gegner. Lars einigte sich mit Constantin Adamovski auf Remis und war mit diesem Resultat überhaupt nicht zufrieden.
Am Abend traten wir zu dritt beim Mannschaftsblitz an und konnten unter den erschwerten Bedingungen (letztes Brett verlor immer kampflos) einen hervorragenden 8ten Platz belegen. Lars wurde sogar mit 6 aus 7 Brettbester an 2. Jan holte an Brett 3 drei Punkte. Ich konnte 5 Punkte für die Mannschaft sammeln. Das Team des KSG Meerbauer wurde Mannschaftsblitzmeister.
Eine halbe Stunde nach Ende des Mannschaftsblitzes kam Philipp.


Doppelrunde. Jan konnte in der ersten Runde gewinnen. In der zweiten verlor er wieder unglücklich. Mit einem Punkt aus drei Spielen erwischte er daher keinen guten Start.
Lars musste in der Doppelrunde gegen gleich zwei Favoriten ran und verlor beide Spiele. Einzig Philipp lieferte mit 2 Siege ein perfektes Ergebnis. Im U25 Open hatte ich mehr mit meiner Erkältung zu kämpfen, als mit den Stellungen. Am Ende reichte es für einen halben Punkt aus zwei Spielen.
Am Abend fand auch noch die Jugendversammlung statt, bei der ich zum ersten Mal anwesend war. Insgesamt verlief die Versammlung dort sehr ruhig bis auf 2-3 Punkte, die für heiklen Gesprächsstoff sorgten. Der Vorstand wurde bis auf ein paar Veränderungen weitestgehend wiedergewählt. Den Webmaster der Schachjugend macht ab sofort Otto Moritz (Elmshorn). Eberhard Schabel (TuRa) übernimmt für ein Jahr den Posten des Mädchenschachreferenten von Anke Behrend (Wrist). Martin Reincke (Segeberg), der schon seit dieser Saison die Ligen leitet, übernahm das Amt des Spielleiters Mannschaft von Björn Behrend (Wrist).


Nachmittagsrunde. Dennoch, 7 Uhr aufgestanden, ab zur Apotheke, Nasentropfen geholt, bei der Turnierleitung erkundigt, ob es ein Dopingmittel ist -> Jo, ist es (aber ein legales). Völlig übermüdet ging es dann um 13:30 mit der vierten Runde weiter. Ich spielte mit Weiß gegen den DWZ Favoriten Anton Bulygin aus Lübeck. Das letzte Mal, als ich mit Weiß eine Partie verloren habe, war März 2008. Die Serie musste aber irgendwann reißen und so passierte es diesmal auch. Lars und Philipp remisierten, Jan konnte wieder gewinnen.

 

Heute startete dann auch das Turnier für die Lütten (U10 / U 12). Hendrik gewann seine beiden Partien, seine Schwester Luisa, die ihr erstes großes Turnier spielt, siegte ein Mal und verlor in der zweiten Runden.

 

Im Analyseraum traf ich nachmittags Anna-Lena Schramm, die als Gastspielerin für TuRa Harksheide antritt.

Ich musste zweimal hinsehen, um zu erkennen, was sie da anhatte: Ein TuRa-Harksheide T-Shirt. Als ich sie dann darauf ansprach, warum sie denn das T-Shirt trägt, sagte sie mir, dass sie für TuRa antritt. Ich erwiderte, wie sie für TuRa antreten kann, wenn es ein Einzelturnier ist und jeder für sich selbst spielt.

Sie konnte mir keine Antwort liefern.

Sei's Drum. Ehrlich gesagt habe ich das Turnier von Anna-Lena nicht mitverfolgt. Das TuRa-Harksheide-T-Shirt hat mich da ein bisschen abgelenkt.

 

Highlight des Abends: Ü-Schach. 111 Teilnehmer verlangten von der Turnierleitung alles ab. Bis alle an ihren Brettern saßen, verging auf Grund der Lautstärke, die dort herrschte, auch mal eine viertel Stunde. Da aber die meist jüngeren Teilnehmer bereits um 22 Uhr im Bett sein mussten, konnten so nur 5 Runden gespielt werden. Nach drei Runden „Bretter drehen“, „2te und 7te Reihe wird geräumt“ und ähnlichen Späßen wurde es mir auch zu langweilig.


Letzte Doppelrunde für U14-U25, drei Runden für U10-U12. In der fünften Runde erwischte ich das Freilos und musste daher pausieren. Jan konnte sich mittlerweile fangen und spielte ein königliches Königsgambit, was ihm den Sieg einbrachte. Lars gelang eine kleine Sensation als er gegen Isaak Falke (Elmshorn) remisierte. Philipp bewies Durchhaltevermögen und war noch um 12 Uhr alleine mit seinem Gegner im Spielsaal. Im Endspiel musste er sich Florian Winzek (Heide) geschlagen geben. In der sechsten Runde verlor er gegen den Ü-Schachsieger Tammo Bansen (Segeberg), der am Ende die Vormeisterklasse für sich entschied. Lars spielte Remis gegen Weisz, der Weiß hatte. In der U12 erlitt Hendrik den ersten Rückschlag, ließ sich einzügig Matt setzen und holte so "nur" 1,5 Punkte aus 3 Spielen. Luisa konnte ein Spiel gewinnen und verlor zwei.

 

Am Abend fanden die Landesjugendblitzmeisterschaften statt.. Während Jan sich für das G-Finale qualifizierte, spielte Lars im C- und ich im B-Finale. Jan, der mit mir in der Vorrunde war, konnte das G-Finale gewinnen. Lars wurde geteilter zweiter. Im B-Finale belegte ich den fünften Platz. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

 


Nachmittagsrunde für U14-U25. Jan bereitete sich diesmal mit Thomas auf seinen Gegner vor und es brachte auch wirklich was. Im Endspiel stellte er aber richtig ärgerlich und ohne jeglichen Grund seinen Turm ein, konnte aber noch Remis spielen. Die Hoffnungskerze, oben irgendwie noch mitzuspielen, schien erloschen. Philipp verlor sein drittes Spiel in Folge gegen Thomas Mandelkow (TuRa), der krankheitsbedingt zwei Spiele aussetzen musste. Hätte ich vielleicht auch machen müssen, dennoch gewann ich in der siebten Runde. Lars übersah in der entscheidenden Phase gegen Martin Student (Bargteheide) ein Opfer, was ihm mindestens Remis einbrachte und verlor.
Hendrik erwischte einen rabenschwarzen Tag, nachdem er zwei Partien verlor. Luisa konnte 50 % machen.

 

Am Abend stand wie jedes Jahr die Tandemmeisterschaft an. Für Burg gingen wie immer Thomas und ich an den Start. Das Ziel A-Finale wurde dieses Mal nicht erreicht. Im B-Finale verloren wir 5 von 10 Spielen in Folge und wurden so nur 8ter. Mittlerweile spielen wir eher selten Tandem im Verein. Solange wir in der Landesliga dadurch einen sicheren vierten Platz belegen, ist es ein Opfer, dass ich gerne akzeptiere.

In A-Final Zeiten waren die "Trainingseinheiten" deutlich mehr, ganz im Gegensatz zu der Tandemmannschaft aus Bad Schwartau, die laut Aussage eines Spielers zweimal die Woche 3 bis 4 Stunden Tandem spielen. Das hat sich offensichtlich ausgezahlt. Im A-Finale belegte Bad Schwartau die Plätze 1, 3 und 6 von insgesamt 12 Teilnehmern. Mit Schmidt/Hausherr, die wie jedes Jahr gewonnen haben, hat man auch die besten Trainingspartner.


Für die Klassen U14-U25 stand auch heute nur eine Runde an, die sehr früh begann (8 Uhr). Mein Gegner schaffte es nach 45 Minuten ans Brett. Wenn ich die Wartezeit bei allen summiere, dann waren es sicherlich 2 Stunden, die ich "zu früh" da war.

Wieder gab es eher negatives als positives von den Schachbrettern zu berichten. Philipp fühlte sich müde und bot seinem Gegner schnell Remis. Hendrik und Luisa holten je 50 %.

 

Am letzten Abend stand wie jedes Jahr ein "Farewell" Abend an, in dem lustige Spiele gemacht wurden. Obwohl die Veranstaltung doch sehr amüsant war, war die Beteiligung nicht so rege wie erhofft.

 

Isoliert sich der Schachspieler lieber alleine im Zimmer?


Der letzte Tag. Für die Burger gings um nichts außer um gutes Schach. Sinnloses Geschiebe war daher nicht drin. Während des ganzes Turniers endete nur eine Burger Partie Remis aufgrund einer Null-Bock-Haltung. Das war vor einigen Jahren noch anders.

 

Fazit

Positiv fand ich, dass es dieses Jahr wieder ein Bulletin gab. Dennoch sah man, dass die Qualität des Turnierheftes deutlich abgenommen hat. Die Zeiten, wo Malte Ibs und Stefan Patzer ihre amüsanten Berichte massenhaft schrieben, sind wohl gezählt. Es fehlten einfach Leute, die Berichte schreiben, weshalb einige zu unfreiwilligen Helfern wurden. Selbst Malte hat sich neben der Gesamtorganisation wieder etwas daran beteiligt.

Was ich überhaupt nicht gut finde, ist, dass wenn die Schachjugend Schleswig-Holstein eine Jugendherberge überbucht, dann ist es ein gutes Geschäft für den Inhaber/in. Wenn das Essen dann einfach grauenvoll ist, dann hinterlässt es keinen guten Eindruck für das Haus. Wieso man immer wieder Haare, Reste vom Vortag etc. im Essen und Besteck finden muss, kann ich einfach nicht verstehen. Man kann doch in der Zeit, wo wahrscheinlich Rekordumsatz herrscht, sich ein bisschen anstrengen.

Jemand, der unbedingt innerhalb von 5 Tagen 5 Kilo abnehmen will, der sollte dort übernachten. Ich habs zumindest.

 

In diesem Jahr gab es keine großen Überraschungen aus Burger Sicht. Einzelturniere liegen uns einfach nicht. Die DWZ, die wir in der LJEM verlieren, gewinnen wir in der Liga wieder. So war es immer und solange wir als Mannschaft weiterhin Erfolg haben, ist es mir auch boogie. Schließlich sind wir alle Amateure und es ist viel schöner, wenn man kollegial am Erfolg teilhat, als einzeln.

Meine Zeit in der Jugend sind mit diesem Turnier wohl auch gezählt. Einmal als 14jähriger Meisterklassenluft geschnuppert, doch was bringt es letztendlich, wenn man im Jahr x den x-ten Platz in der Meisterklasse belegt hat?

 

Innerhalb von 5 Jahren von keiner Jugendabteilung zu Landesliganiveau klingt einfach viel besser!

 


U 10 (45 Teilnehmer)

 

Nr.
Teilnehmer
TWZ
Verein
S
R
N
Punkte
Buchh Attr.
1. Lehmann, Erik 787 TuRa Harksheide 8 2 1 9 74 M
2. Rost, Henning 794 SV Bad Schwartau 7 2 2 8 75.5 M
3. Kruck, Lukas ---- Lübecker SV 8 0 3 8 69.5 M
36. Janke, Luisa ---- SF Burg von 1966 4 0 7 4 58 W

 

U 12 (46 Teilnehmer)

 

Nr.
Teilnehmer
TWZ
Verein
S
R
N
Punkte
Buchh
Attr.
1. Faden, Maximilian 1201 TuRa Harksheide 8 2 1 9 72.5 M
2. Stolberg, Daniel 1421 SK Doppelbauer Kiel 7 3 1 8.5 76 M
3. Krause, Benedict 1210 Ahrensburger TSV 5 6 0 8 79 M
11. Janke, Hendrik 1264 SF Burg von 1966 6 1 4 6.5 74 M

 

U 14 Vormeister (59 Teilnehmer)

 

Nr.
Teilnehmer TWZ
Verein S
R
N
Punkte
Buchh
Attr.
1. Salzig, Levin 1086 Kieler SG von 1884 / Meerbauer 7 1 1 7.5 51.5 M
2. Slepica, Bennet 821 Lübecker SV von 1873 6 2 1 7 48 M
3. Hintz, Benedikt 1351 SC Wrist-Kellinghusen von 1979 5 3 1 6.5 52 M
27. Hennig, Jan 1006 SF Burg von 1966 4 1 4 4.5 39 M

 

U 18 Vormeister (18 Teilnehmer)

 

Nr.
Teilnehmer
TWZ
Verein
S
R
N
Punkte
Buchh
Attr.
1. Bansen, Tammo 1493 Verein Segeberger SF 6 1 2 6.5 39.5 M
2. Radßat, Rene 1528 SV Bad Schwartau von 1930 4 4 1 6 45.5 M
3. Warter, Jacob 1686 SV Bad Oldesloe 4 4 0 6 41.5 M
12. Schramm, Philipp 1255 SF Burg von 1966 3 2 4 4 38 M

 

U 18 Meisterklasse

 

Nr.
Teilnehmer
TWZ
Verein
S
R
N
Punkte
Buchh
Attr.
1. Falke, Isaak 1950 Elmshorner SC von 1896 7 2 0 8 32.25 M
2. Jacobsen, Henrik 1886 Kieler SG von 1884 / Meerbauer 6 2 1 7 26.25 M
3. Kim, Oi-sin 2095 Kieler SG von 1884 / Meerbauer 6 1 2 6.5 24 M
7. Nonnenmacher, Lars 1596 SF Burg von 1966 0 6 3 3 12 M

 

 


Zum Abschluss noch die neuen DWZ-Zahlen

 

alt
neu
Differenz
Schäfer
1659
1659
0
Nonnenmacher
1596
1592
- 4
Janke, H
1264
1195
- 69
Schramm, P
1255
1187
- 68
Hennig
1006
953
- 53
Schramm, A
779 766 - 13
Janke, L
746

 

Angaben ohne Gewähr

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